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Als Verein für Entwicklung und humanitäre Hilfe Somalias haben wir es zur Aufgabe gemacht, auf die Belange Somalias, aber auch Afrikas im Allgemeinen hinzuweisen. So versuchen wir in Form von Presseerkärungen und Gastbeiträgen auf die Themen Afrikas hinzuweisen.
Presseerklärungen / Gastbeiträge
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09.07.2017
Abschlusserklärung G20 Gipfel „Bekenntnis zum Freihandel wird Afrika kaum helfen!
Abschlusserklärung G20 – Gipfel am 7./8. Juli 2017 in Hamburg
Ahmed-Murmann: „Bekenntnis zum Freihandel wird Afrika kaum helfen!“
Wiesbaden: Als durchwachsen hat heute die Vorsitzende des Vereins für Entwicklung und humanitäre Hilfe Somalias e.V., Asli Ahmed-Murmann, das Ergebnis des G20 Gipfels bezeichnet. „In der Summe steht dieser Gipfel für die Selbstbeschäftigung der Industrienationen und den Versuch, zumindest den kleinesten gemeinsamen Nenner herauszuarbeiten. Damit hat vor allem die eigentliche Idee des G20 Gipfel, nämlich gemeinsam Verantwortung für die Welt zu übernehmen, gelitten“, so Asli Ahmed-Murmann, die fortfuhr: „Die sogenannten Gipfelgegner haben mit ihre inhaltslose Gewalt alle ernstgemeinten Proteste diskreditiert. Unsere Dank gilt den Sicherheitskräften, die dafür gesorgt haben, dass viele Menschen friedlich demonstrieren konnten und unsere Gedanken sind bei den verletzten Polizistinnen und Polizisten, die bei ihren Einsatz für dieses demokratische Grundrecht verletzt wurden.“
Zu den konkreten Gipfelergebnissen erklärte Ahmed-Murmann: „Das klare Bekenntnis zu einem regelgebundenen Welthandel ist zu begrüßen. Unter einem Handelskrieg hätten die Länder Afrikas wohl am meisten gelitten. Weltweite Standards auf dem Niveau der G20 Industrienationen werden aber auch dafür sorgen, dass Markzugänge für die Länder Afrikas weiterhin nur sehr begrenzt möglich sein werden. Das Bekenntnis zum Freihandel wird Afrika deshalb kaum helfen. Gerade im Bereich der Lebensmittel und anderer natürlicher Rohstoffe sind nicht die Handelsvorschriften, sondern Umwelt- und Lebensmittelstandards die eigentlichen Handelsschranken. Für die Bauern in Afrika ist es am Ende egal, ob sie aufgrund von klassischen Zollvorschriften und Einfuhrkontrollen oder aufgrund anderer Vorschriften keinen Marktzugang bekommen. Das ist vor allem deshalb schade, weil gerade der Handel so unheimlich viel für die Wirtschaften Afrikas erreichen kann.“
Ahmed-Murmann: „Digitalisierung ist der Entwicklungsmotor Afrikas“
„Die Digitalisierung ist der Entwicklungsmotor für eine nachhaltige Entwicklung Afrikas. Schon heute haben mobile Anwendungen und Bezahlsysteme eine geradezu systemische Bedeutung in vielen Ländern Afrikas. Die Verfügbarkeit des Internets stabilisiert so zum Beispiel nahezu das gesamte Bank- und Finanzwesen in Ländern wie Somalia. Aber auch die gesamte Kommunikation, auch die auf politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene, funktioniert im Wesentlichen über das Internet. Das Internet hat deshalb eine wirtschaftliche aber auch eine nicht zu unterschätzende stabilisierende Funktion in vielen Ländern Afrikas“, so die Vereinsvorsitzende.
Somalia: „Große Teile des Landes seit zwei Wochen von der Welt abgeschnitten.“
„Wie stark die Länder Afrikas vom Internet abhängen, kann man derzeit in Somalia beobachten. Seit zwei Wochen sind weite Teile Zentral- und Südsomalias ohne Internetzugang. Auch die Hauptstadt Mogadishu ist davon betroffen. Seitdem funktioniert weder das Finanz- und Bankensystem noch die Kommunikation innerhalb des Landes oder mit der Außenwelt. Somalia ist von der Hunger- und Dürrekatastrophe in Ostafrika besonders stark betroffenen. Ohne schnelle technische Hilfe läuft man Gefahr, dass sich das Land weiter destabilisiert“, so Ahmed-Murmann, die in diesem Zusammenhang dazu begrüßte, dass die G20 die Chancen der Digitalisierung in Afrika stärker nutzen wollen.
Ahmed-Murmann: „Willen zur Entwicklung stärken. Afrikanische Eliten in die Pflicht nehmen“
Enttäuscht zeigte sich die Vereinsvorsitzende darüber, dass wichtige Schlüsselthemen in der Abschlusserklärung überhaupt nicht erwähnt wurden: „Einige der großen Themen Afrikas tauchen in der Abschlusserklärung überhaupt nicht auf. So findet sich weder die Worte „Demokratie“ noch „Staatsaufbau“ in der der Abschlusserklärung. Beides sind wesentliche Säulen einer nachhaltigen Entwicklung in Afrika und beide Themen würden afrikanische Regierungen und Eliten stärker in die Verantwortung nehmen. Denn ohne funktionierenden Staat, ohne die Möglichkeit für die Menschen sich auch gegen staatliches Handeln zur Wehr zu setzen, wird die Korruptionsbekämpfung in diesen Ländern reines Wunschdenken bleiben“, so Ahmed-Murmann.
„Das Ergebnis des G20 Gipfels hat deshalb aus der Sicht Afrikas etwas Licht und ziemlich viel Schatten. Es ist der deutschen Präsidentschaft leider nicht gelungen, die Entwicklung Afrika stärker in den Fokus der Weltpolitik zu rücken. So sind einige gut gemeinte Passagen übrig geblieben, bei denen wir jetzt sehr genau schauen werden, ob diese nur schmückendes Beiwerk oder ernstgemeinter Bestandteil der Erklärung sind“, so Ahmed-Murmann.
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14.11.2017, 20:00
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29.10.2017, 17:15
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